10 Tools für erfolgreiche Selbstführung
Du hast gute Vorsätze, dein Leben bewusster und selbstbestimmter in die Hand zu nehmen – aber so richtig weißt du nicht, wie du loslegen sollst? Dann ist der erste Trick: Mach es einfach. Mit der Betonung auf EINFACH. Komplexität raus und keep it simple. Dazu stellen wir dir 10 Tools und Methoden vor, um mehr Selbstführung in dein Leben zu bringen.
Wenn eine Methode dabei ist, die dich anspricht, schnapp sie dir und fasse einen Beschluss:
Ab heute probiere ich für eine Woche diese Methode aus und prüfe, ob sie für mich funktioniert!
Also, mach es einfach - und dann mach es einfach!
Eine kleine Anekdote dazu: Vor einem Urlaub hatte ich über die Wahl der Kamera diskutiert. “Welches ist die beste Kamera?” fragte ich. Die Antwort meines Vaters: “Die beste Kamera ist die, die man dabei hat.”
Genau so ist es mit der besten Methode. Die beste Methode ist die, die für dich funktioniert. Und da gibt es leider keine Abkürzung. Du darfst herausfinden, was für dich funktioniert. Niemand kann dir das abnehmen. Aber je früher du anfängst, desto schneller wirst du wichtige Erkenntnisse sammeln. Und immerhin haben schon eine Menge Menschen eine Menge Vorarbeit geleistet und wirksame Tools getestet, verprobt und aufgeschrieben. Du musst sie jetzt “nur” noch auf deine persönliche Wirksamkeit prüfen.
10 Tools für mehr Selbstführung
Energie-Tracker: Erstelle deine persönliche Energiebilanz.
Nimm dir einen Zeitraum von einer Woche vor und beobachte, wann und wodurch du Energie gewinnst oder verlierst.
Notiere dir: Welche Dinge haben dir Energie gegeben? Welche Tätigkeit hat dir Energie geraubt? Welche Personen haben dir Energie gegeben oder geraubt? Wie hat sich Schlaf, Essen, Sport, auf deine Energiebilanz ausgewirkt, was konntest du feststellen? Welche Uhrzeiten liegen dir für welche Aufgaben? Welche Aufgaben liegen dir grundsätzlich nicht?Zu alle Aufgaben, Dingen und Personen kannst du dir auch die Marie-Kondo-Frage stellen: Does it spark Joy?
Gratitude: Das Dankbarkeitstagebuch
Oprah Winfrey berichtet in ihrem Buch “What I know for sure”, wie sie ein Jahrzehnt lang ein Dankbarkeitstagebuch geführt hat und irgendwann davon abkam. Sie hatte ihre Dankbarkeitsnotizen aus Effizienzgründen unmerklich zur Seite geschubst. Doch als sie später ihre alten Einträge fand und darin las, stellte sie fest: Alles war seitdem mehr geworden: Reichtum, Verantwortung, Besitz - aber glücklicher war sie nicht. Sie erkannte, was ihr entging: Freude und Zufriedenheit - und deswegen fing sie wieder an, ihre Dankbarkeitsnotizen aufzuschreiben.
Dankbarkeit zu kultivieren ist möglicherweise eines der meist unterschätzten Tools, das wir haben - die Wirksamkeit wird in zahlreichen Studien bestätigt.
Und so einfach funktioniert es: Notiere dir täglich 3 schöne Dinge, die dir begegnet oder aufgefallen sind - oder auch 3 Dinge, für die du dankbar bist.
Wichtig: Schreibe sie nicht nur auf, sondern fühle sie auch nochmal.
Es macht eben viel mehr Sinn, sich auf das zu fokussieren, was wir haben als das, was wir nicht haben.Post für dich: Schreibe dir einen Brief aus Sicht deines zukünftiges Ich in 5 Jahren
Stell dir vor, alles läuft die nächsten 5 Jahre wunderbar! Und stell dir vor, in 5 Jahren schreibst du deinem jetzigen Ich einen Brief. Schreibe ihn aus der Perspektive, dass sich all deine Pläne erfüllt haben. Wie geht es deinem 5 Jahre älterem Ich? Wie fühlt es sich an, deine Vorhaben gelingend umgesetzt zu haben? Was ist jetzt anders? Wie zufrieden bist du? Wie erleichtert bist du rückblickend, Dinge gewagt zu haben? Und welchen Mut möchtest dir selbst zurufen?Erstelle eine Limit-to-do-List
Notiere alle Aktivitäten, die nicht förderlich für dich sind oder dich ausbremsen. Zum Beispiel: Das ewige Scrollen in Social Media, Schokolade futtern, sich über den Chef ärgern. Damit alleine hast du schon einen ersten Schritt zu mehr Bewusstsein getan. Und der zweite Schritt lautet: Setz dir ein bewusstes Limit.
Wenn du weisst, dass du dich auf Linkedin verlieren kannst, dann setz dir bewusst eine Zeit, einen Timer, um festzuhalten, wann du die App wieder zuklappst. (“So, ab jetzt 15 Minuten und dann gehe ich raus”). Auch hier: Fang nicht mit allen Themen gleichzeitig an. Starte mit einer Sache, setz dir ein Limit, und sorge für eine Erinnerung (Timer). Der Vorteil: Du verbietest Dir Dinge nicht, - du limitiert sie. Und dein innerer Schweinehund bellt nicht so laut.Werte-Woche:
Schreibe eine Woche lang täglich 20 Werte auf, die für dich wichtig sind. Schau dabei nicht, was du am Vortag geschrieben hast. Am Ende der Woche wertest du aus, welche Begriffe du wie oft genannt hast. Bestimme diejenigen 5 Werte, die du am häufigsten aufgeführt hast!
Durch diese Wochen-Übung erhältst du für dich einen objektivieren Blick und du erkennst, was wirklich für dich zählt.Think again: Flippe deine Gedanken
Starte auch hier mit einer Experiment-Woche und beobachte in dieser Woche, was du denkst.
Was denkst du über dich, wenn du in den Spiegel schaust? Was denkst du, wenn der Kollege dich mit zusammengekniffenen Augen anschaut? Was denkst du, wenn …
Identifiziere Gedanken, die destruktiv sind - und dann flippe sie. Formuliere sie um.
✏️ Statt: Der mag mich bestimmt nicht → Wer weiss, was in ihm vorgeht. Oder: Die richtigen Leute mögen mich! Oder: Ich konzentriere mich am besten darauf, mich selbst zu mögen.
✏️ Statt: Ich seh aber müde aus → Ich werde heute schon noch munterer werden!
✏️ Statt: Puh, das Meeting wird bestimmt ätzend. → Wer weiss, vielleicht gibt es einen interessanten Aspekt!
Es wird sich anfangs vielleicht konstruiert anhören. Doch hey, alles Übungssache!Weniger Interpretieren: Stelle Fragen
Oft sind wir geneigt, Vermutung anzustellen, wenn wir etwas nicht verstehen. Im schlechten Fall macht uns diese Interpretation dann unzufrieden oder wütend. Und im noch schlechteren Fall reagieren wir dementsprechend.
Die Alternative ist einfacher und präziser: Wir fragen einfach - statt zu interpretieren. Deswegen nehmen wir uns eine Woche lang vor, das Fragen zu kultivieren: Wir nehmen also nicht an, was der andere gemeint haben könnte und wir spekulieren nicht. Sondern wir sprechen offen und unaufgeregt an, was für uns nicht eindeutig ist.
✏️ “Habe ich richtig verstanden, dass … “
✏️ “Ich bin mir gerade nicht sicher, wie das gemeint war?”
✏️ “Du wirkst müde. Bist du müde?”Opportunitätskosten-Liste
Du stehst vor einer Entscheidung oder hast Angst, etwas zu tun - weil es vielleicht unangenehme Folgen hat, wenn dein Plan nicht aufgeht? Dann erstelle eine Opportunitätskosten-Liste. Opportunitätskosten beschreiben den “Preis” einer verpassten Alternativen. Notiere also alle entgangenen Vorteile, die eine Entscheidung gegen die Sache, die du eigentlich gerne machen würdest (aber dich noch nicht traust), mit sich bringt. Was wird es dich kosten, wenn du NICHTS änderst? Was kostet es - finanziell, emotional und physisch - das Handeln aufzuschieben? Wenn du das diese Sache (die du eigentlich willst) nicht weiterverfolgst - wo wirst du in fünf Jahren stehen?
Betrachte alles, was dir entgeht an Erfahrungen, Wachstum, Kontakten, Chancen. Und überlege: Was würdest du an deinem Lebensabend bereuen, nicht getan zu haben?Verschriftliche deine Ziele
Schreibst du deine Ziele auf? Oder hast du sie im Kopf? Sind sie klar formuliert oder vage oder diffus?
Die Psychologieprofessorin Gail Matthews hat herausgefunden: Wer seine Ziele aufschreibt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, sie zu erreichen, um 42 Prozent!
Aufschreiben macht konkret. Wir sind dann gefordert, einen vollständigen Satz zu bilden und uns klar auszudrücken. (Was will ich genau? Und bis wann konkret? Ist es wirklich das, was ich meine? Ist es wirklich das, was ich will? Und woran mache ich fest, dass ich es erreicht habe?)
Reminder: Ziele sind am besten SMART - Spezifisch, Messbar, Attraktiv (erreichbar), Realistisch,Terminiert.Wähle ein Wochenmantra
Du hast ein Thema, dass dich gerade beschäftigt? Dann setz dir dafür ein Wochenmantra! Wähle einen Satz, eine Affirmation, einen neuen Glaubenssatz, den du verinnerlichen willst. Dieser Satz begleitet dich durch die Woche - und wie ein Mantra - murmelst du ihn immer wieder vor dir her (das kann natürlich auch auch in Gedanken sein). Du stehst im Stau? Eine prima Gelegenheit, dein Mantra zu wiederholen! In der Supermarktschlange oder beim Müll rausbringen: Mantra aufsagen!
Als Mantra eignet sich alles, was dich anspricht und eine Resonanz erzeugt. Falls du gerade kein eigenes Motto zur Hand hast, hier einige Ideen:
★ Möge ich Frieden haben.
★ Ich finde für alles eine Lösung.
★ Wie gut, dass ich immer mehr zu mir selbst finde.
★ Wunder überall.
★Ich bin einzigartig und unvergleichbar.
War etwas für dich dabei? Falls ja, dann gilt es, jetzt einen Beschluss zu fassen!
Gutes Gelingen! ✨
Du bist an weiteren Impulsen zum Thema Selbstführung interessiert? Dann hol dir dein SelfLeadership-Workbook!